Mütter am Rande des Nervenzusammenbruchs...
…nein, das ist kein neuer Filmtitel von Pedro Almodovar - doch zurück zum ernsten Thema. In unserem elterlichen Alltag kommt es schon mal vor, daß unsere Kinder uns nerven, ärgern, provozieren, bis wir schliesslich resignieren - und dann rat-und mutlos zurückbleiben. Wie können wir unsere Kinder besser verstehen?
Die vier Nahziele
Beginnen wir mit etwas Grundlegendem:
Die Zielgerichtetheit des Kindes
Jedes störende Verhalten des Kindes ist bis zum Alter von zehn bis zwölf Jahren ausschließlich auf eines von vier Zielen gerichtet. Mit der beginnenden Pubertät kommen, wie wir noch sehen werden, weitere Ziele in Betracht.
Die Ziele entsprechen der Vorstellung des Kindes von seinen Beziehungen zu anderen in der Gruppe. Es versucht
1. Aufmerksamkeit zu erregen
2. seine Überlegenheit zu zeigen
3. sich zu rächen, zu strafen oder abzurechnen
4. sein Unvermögen zu demonstrieren, um allein gelassen zu werden.
Das Ziel eines Kindes kann sich von Fall zu Fall ändern.Es mag in dem einen Augenblick handeln, um Aufmerksam-keit zu erregen und in einem anderen, um seine Über-legenheit zu bestätigen oder Vergeltung zu suchen. Es ist meist möglich, aufgrund des Verhaltens des Kindes zu sagen, ob sein vorherrschendes Ziel Aufmerksamkeit, Überlegenheit oder Vergeltung ist, oder ob es versucht, jedes Tun und jede Verantwortung dadurch zu vermeiden, dass es der Umwelt sein Unvermögen zeigt und sich selbst beweist. Es mag zu verschiedenen Methoden seine Zuflucht nehmen, um diese Absichten zu erreichen, und dasselbe Verhaltensschema kann für verschiedene Zwecke benützt werden.
(Rudolf Dreikurs/Erik Blumenthal: Eltern und Kinder - Freunde oder Feinde? Vlg Klett-Cotta)
Der Anfang ist gemacht - im nächsten blog widme ich dem Nahziel Aufmerksamkeit meine ganze Aufmerksamkeit.