Mut
MUT - davon kann man nie genug haben, ein “zuviel” gibt es nicht. Mut ist eine ständig erneuerbare Ressource, der elementare Treibstoff für all unser Tun im Leben. Dazu braucht man auch Selbstvertrauen. Ich werde oft gefragt: ist Selbstvertrauen nicht das Gleiche wie Mut? - Nein, ist es nicht.
Selbstvertrauen bedeutet, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann, auf mein Wissen, meine Erfahrung, mein Können, meine erlernten und weiter entwickelten Fertigkeiten, um alle täglichen Aufgaben und Anforderungen zu erfüllen und zu bewältigen, in einem vertrauten und überwiegend sicherem Umfeld.
Die Sicherheit des Gelingens ist ein wesentlicher Teil davon.
Mut ist immer nach vorne gerichtet, auf die Zukunft bezogen. Selbstvertrauen kann ich auch haben bei einem schönen Spaziergang in angenehmer Umgebung oder wenn ich abends, auf der Bank vor dem Haus sitzend, in besinnlicher Stimmung in den Sonnenunter-gang schaue. Dazu brauche ich keinen Mut. Mut bezieht sich immer auf eine akute Situation, in der es notwendig ist, rasch eine Gefahr abzuwenden, oder auf eine Entwicklung, die ich positiv beeinflußen kann und gestalten möchte. Dazu brauche ich auch das Selbstvertrauen - ich kann jederzeit wichtige Fertigkeiten abrufen und anwenden, um mein Bestes zu geben.
Ich habe jedoch keinerlei Sicherheit dafür, ob es mir gelingen wird. Also die Möglichkeit des Scheiterns inklusive.
Und trotzdem entscheide ich mich dafür, mit allen Risiken, die ich erwarten kann oder noch nicht kenne. Also Gelingen nicht ausgeschlossen!
Meine Motivation ist der Weg des Gelingens, dafür setze ich alles ein, meinen Möglichkeiten entsprechend. Die Sicherheit des Gelingens jedoch steht für mich nicht im Vordergrund - die Handbremse der Zweifel muss ich loslassen.
Mut wurde früher - wir erinnern uns an die Märchen - mit einem anderen Begriff ausgedrückt: Beherztheit. Im Englischen und allen romanischen Sprachen ist das Herz immer noch Wortbestandteil. Damit wollte man ausdrücken, dass Mut keine ausschließliche Kopf-Entscheidung ist, sondern den gesamten Menschen berührt und erfasst. Heute würde man sagen: Hirn-Herz-Bauch im Einklang. Daran hat sich zwischenzeitlich auch nicht viel geändert, wir wissen heute relativ gut, wie Entscheidungen zustande kommen und, dass sie im Kopf getroffen werden. Mit den bildgebenden Verfahren wie MRT können wir einen Schritt weiter ins Gehirn schauen.
Kann man Mut definieren? Dazu ein paar Gedanken, da ist für jeden was dabei.
Mut ist
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der Glaube an sich selbst
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Selbstüberwindung
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das Hauptmittel für Zusammenarbeit.
Mutig sein heisst
Stellung nehmen zum Leben in seinem Wechsel von Freud und Leid
auch dem Schwersten standhalten und es zu überwinden suchen- zu seinen Handlungen stehen und die Konsequenzen auf sich nehmen- Irrtümer und Fehler zugeben, ohne dies als Demütigung zu empfinden
sich um-, auf andere(s) einstellen können
bereit sein, falls nötig, sich auch unbeliebt machen
jedes Problem als einen Schritt zum Fortschritt ansehen
jede Schwierigkeit als eine Möglichkeit zur Selbstentwicklung ansehen
jeden Konflikt als Gelegenheit betrachten, anderen zu helfen und bessere Gemeinschaftswesen zu werden
allein mit sich fertig werden können, ohne andere mit seinen Angelegenheiten belasten zu müssen
sich verantwortlich fühlen für alle seine Handlungen im Hinblick auf die Gemeinschaft.
Literaturempfehlung
Theo Schoenaker: Mut tut gut